Gneis ist ein sehr vielfältiger Naturstein, wenn man die Farben und die Strukturen betrachtet. Er definiert sich als Umwandlungsgestein, weil er entweder als Orthogenis aus Tiefengesteinen oder als Paragneis aus Sedimentgesteinen entsteht. Die verschiedenen Erscheinungsbilder resultieren aus den unterschiedlichen Zonen, Temperaturen und Drücken, denen solch eine Umwandlung unterworfen ist. So kann man Texturen von leicht verflüssigten Graniten feststellen, die aus einer insgesamt punktigen Struktur leichte Bänder oder Wellen hervorbringen. Demgegenüber gibt es durchgängig verlaufende Strukturen mit immensen, schon extremen Farbunterschieden. Dass Orthogneis und Paragneis wie beim Migmatit sogar ineinander laufen können, liegt daran, dass hier verschiedene Gesteinsarten zusammengedrückt und dann auch im gemeinsamen Verbund umgewandelt worden sind. Die Migmatite führen wir hier der Einfachheit halber mit unter der Rubrik der Gneise auf.
Gneise zeichnen sich durch eine ansprechende Farbgebung und sehr lebendig wirkende Texturen aus. Es gibt wie beim Paradiso, beim Multicolor oder beim Juparana Gneis auch rötliche oder gelbliche Steine, welche mit Bändern und Wellen durchzogen sind, die mit einem Anthrazit-Farbton aufwarten. Demgegenüber sind der Maggia Gneis, der Calanca Gneis oder auch unser Eifel Gneis fein gebändert. Hier treten lediglich leichte Kontraste zwischen dem mittelgrauen Grundfarbton und den dunkleren Bändern auf. Diese Art der Gneise besitzt häufig einen leichten Glanz auf dem Bruch oder auf den Spaltflächen, wodurch ihnen eine elegante Optik attestiert wird. Nicht wenige Kunden verwechseln Gneis gern mit Marmor, diese Bänderungen ähneln sich aber auch teilweise.
Gneis definiert sich aus technischer Sicht zumeist als ein äußerst robustes, aber pflegeleichtes Material, es gibt kaum ein technisches Natursteinprodukt, das nicht daraus hergestellt werden kann. Allerdings neigen manche Gneise zum Nachrosten, weil in den dunklen Bändern und auch Adern sich eisenhaltige Minerale befinden, die in Abhängigkeit der Bewitterung oxidieren könnten. Beim Eifelgneis wurde dieses Manko allerdings noch nicht festgestellt, auf manchen Steinen kann man aber schon von Beginn an leichte Rostfahnen erkennen. Andere Gneise und auch die Migmatite schüsseln und werfen sich vorübergehend, wenn es zur Verlegung kommt. Dieser Effekt ist bei Mauersteinen und auch bei dicken Bruchplatten so gut wie nicht bekannt.