Travertin zählt zu den Süßwasserkalksteinen. Durch Ausfällung von Kalk an Seen und Flüssen entsteht diese Gesteinsart. Hinsichtlich der Erdgeschichte haben wir es hier mit einem sehr jungen und aufgrund der Herstellungsweise auch mit einem für Natursteine verhältnismäßig weichen Gestein zu tun. Typisch sind die sich in der Regel durch das gesamte Gestein durchziehenden Poren. Sie kommen entweder durch Gase, durch die Verwitterung von Einlagerungen aus Ton oder durch die Auswitterung von den Moosen zustande, die bei der Bildung des Gesteins mitwirken. Dass der Travertin Naturstein aktuell im Trend liegt, ist der Tatsache geschuldet, dass er zum einen günstigen Preis hat, zum anderen eine attraktive Farbgebung besitzt die normalerweise eher untypisch für Natursteine ist. Die Farbpalette umfasst Hellbeige genauso wie eine scheckiges Ocker oder eher bräunliche Adern. Dank dieser warmen Erdtöne hat sich der Travertin Naturstein zu einer echten Alternative entwickelt für die Kunden, die auf eine mediterranen Gartengestaltung und eine Holz-Optik stehen. Aufgrund der natürlich wirkenden, porigen Stein-Struktur können sogar Terrassenplatten mit geschliffenen Oberflächen produziert werden, die trotzdem über eine ausreichende Rutschfestigkeit verfügen.
Zum Leidwesen mussten wir bereits vor einigen Jahren auf unserer Terrassenplattenausstellung registrieren, dass diese Platten nicht sehr lange so schön wie nach dem Kauf aussehen. So sind bei diesem Gestein schon etwa nach fünf Jahren Verwitterungseinflüsse zu sehen. Durch Nachlassen des Schliffs, der für die Verstärkung der Farbwiedergabe verantwortlich ist, verblassen zunächst die Farben. Es folgt ein Grauschleier-Überzug, der sogar im Lauf der Jahre dazu führt, dass sich Platten die im Ursprung Hellbeige waren, nun durch und durch grau zeigen. Die Sorte des Travertins und auch das jeweilige Herkunftsland haben darauf nicht wirklich Einfluss. Diesen Erfahrungen haben wir Rechnung getragen und verkaufen heute Travertin ausschließlich auf speziellem Kundenwunsch, nachdem wir über die Nachteile im Vorfeld explizit hingewiesen haben. Weil unsere Beratung aber beim Verkauf von Terrassenplatten auf eine optische Haltbarkeit basiert, die mindestens dreißig Jahr beträgt, empfehlen wir Travertin für den Außenbereich nicht.
Hinsichtlich Wintergärten und dem gesamten Innenbereich sind Travertine ähnlich geeignet wie andere Kalksteine, wie Schiefer oder auch Marmore. Alle diese Steine sind relativ empfindlich für Kratzer und auch aggressive Reiniger sollte man nicht verwenden. Wir empfehlen Travertin auch nicht für stark in Anspruch genommene Bereiche wie Eingänge und für junge Familien, auch wenn der Stein vom Preis her schon als Alternative zu Fliesen in Betracht kommen würde. Inzwischen gibt es aber für draußen und drinnen Feinsteinzeug in Travertin-Optik. Die gewünschte Optik bekommt man dabei ohne die Travertinnachteile, die Poren sind dabei allerdings aufgedruckt.