In diesem Text geht es um die Verlegung von Terrassenplatten aus Naturstein und Feinsteinzeug. Eine vollständige Beratung für Ihr Objekt kann nur nach vorheriger Begehung bzw. Kenntnis über die Vorraussetzungen vor Ort erfolgen. Jedoch wollen wir Ihnen hier dennoch einen kleinen Überblick rund um das Thema Natursteinverlegung verschaffen und Ihnen damit helfen, die schlimmsten Fehler zu vermeiden. Da unsere Firma lediglich das Material liefert, obliegt die Beratung vor Ort und die Auswahl der Verlegemethode und Verfugung dem ausführenden Unternehmen. Wir sind als Lieferant daran interessiert dafür zu sorgen, dass unsere Produkte bestmöglich verbaut werden. Daher haben wir hier für Sie einige Informationen über typische Beratungsprobleme, Fragestellungen und technische Grundlagen zusammengetragen, die Sie bei der Umsetzung Ihres Projektes unterstützen können.
Die schlimmste Verlegeart die immer noch angeboten wird, ist die Verlegung lose in Sand ohne Fuge (knirsch). Hierbei hat der Sand den Nachteil, dass er nicht kapillarbrechend ist und durch bindige Anteile Wasser an die Unterseite der Platte fördert, welches die Platte dann nahezu dauerhaft durchfeuchten und so schnell Moose, Flechten und Wasserflecken hervorrufen kann. Ameisen sind bei Sandverlegung ebenfalls ein bekanntes Problem. Durch Toleranzen in den Plattenabmessungen kann man Flächen über 5m² nicht wirklich ohne Fuge verlegen. Es entsteht zwangsläufig eine Fuge bis ca. 2mm, die dann nicht sinnvoll und dauerhaft verfugt werden kann, sondern sich sozusagen mit „Schmutz“ füllt. Eine weitere Funktion der Fuge ist das Auffangen von Toleranzen bei den Plattenmaßen. Bei Importmaterialien gibt es z.B. bei der Bahnenbreite auch schnell mal Abweichungen von knapp einem Millimeter. Wie soll das ohne Fuge kompensiert werden??? Viele Natursteinplatten haben auch mal leichte Unregelmäßigkeiten an den Plattenkanten, die bei 5mm Fuge nicht auffallen, ohne Fuge aber schon.
Egal ob in Sand verlegt oder nicht, eine Verlegung von Terrassenplatten ohne Fuge ist nicht realistisch und fachgerecht. Weiterhin sind Plattenbeläge ohne Fuge nicht pflegeleicht sondern extrem pflegeaufwendig. Gras und andere Sämereien können zwischen den Platten wurzeln. Später kann man die Pflanzen nur oberflächlich entfernen und hat somit nie lange Ruhe, da die Wurzeln nicht entfernt werden können.
Gehört unter eine Terrasse immer eine gegossene Betonplatte? Die Antwort lautet klar Nein! Hierbei handelt es sich um ein „Märchen“ der Fliesenindustrie oder von Baufirmen. Wir meinen, dass bei Neuerrichtung einer Terrasse ohne spezielle Gegebenheiten, wie eine spätere Umwandlung in einen Wintergarten oder über Kelleräumen, eine Verlegung auf Betonplatte für Naturstein eher nachteilig ist.
Das Verlegen im Dünnbettverfahren auf eine solche feuchtigkeitsisolierte Betonfläche mit ausreichendem Gefälle ist zwar möglich, jedoch sollten im Außenbereich Natursteinplatten mit einer Mindeststärke von 2cm verwendet werden. Leider sind 2 cm Platten oftmals nicht so präzise kalibriert wie Fliesen und manche Natursteine mit gespaltener Oberfläche können nur mit hohem Aufpreis kalibriert werden. Daher sind bei der Verlegung von Terrassenplatten oftmals Anpassungsarbeiten notwendig. Je nach Konstruktionshöhe (Höhe zwischen Beton und Oberkante Natursteinplatte nach Verlegung) gibt es verschiedene Aufbauten, die eine gute und dauerhafte Verlegung ermöglichen.
Manche dieser Konstruktionen sind allerdings relativ kostenaufwendig, da neben dem Beton eventuell noch eine Feuchtigkeitsisolierung, eine Drainage oder Entkopplungsmatte, spezielle Kleber oder Mörtelsysteme usw. aufgewendet werden müssen.
Ein optimaler Unterbau bei der Verlegung auf losen Untergrund besteht aus einem in Lagen verdichteten Unterbau aus 0-45mm Kalksteinschotter (keine Recyclingschotter verwenden) mit einer Höhe von ca. 30cm, je nach Belastungsfall und Gegebenheiten. Eine mindestens 8,5cm Drainagemörtelschicht, in die mittels einer vollflächig aufgebrachten Haftbrücke (Natursteinkleber auf der Rückseite der Platte) die Platten frisch in frisch verlegt werden. Das Ergebnis ist eine fest verlegte Fläche mit kapillarbrechendem Unterbau und einer Haftbrücke, die nicht mehr Wasser weitergibt, als die Natursteinplatte verdunsten kann. Man erhält einen dauerhaften Unterbau, der die Natursteinplatte optimal entwässert, aufsteigendes Wasser verhindert und somit optimal pflegeleicht ist. Selbst feuchtigkeitsempfindliche Materialien können so hervorragend verlegt werden. Auf Betonflächen kann auch je nach Konstruktionshöhe mit Drainagemörtel gearbeitet werden, jedoch gibt es hier verschiedene aufwendige Aufbauten, auf die wir hier nicht detailliert eingehen können.